Presseberichte
bklm feiert Erntedank
Drei-Gang-Menü aus dem Bibelgarten
Das Erntedankfest ist eines der ältesten Feste überhaupt. Früher lebten über 80 Prozent aller Menschen auf und vom Land. Im Winter waren sie von der eingebrachten Ernte abhängig. Deshalb dankten sie Gott am Ende der Erntezeit für das Gedeihenlassen der Früchte. Das Erntedankfest zeigt, dass das tägliche Brot eben gar nicht so alltäglich ist, sondern hart erarbeitet werden muss.
Die Klassen der gastgewerblichen Abteilung hatten im Frühjahr einen Bibelgarten mit zahlreichen Nutz- und Zierpflanzen angelegt. Das gute Wetter und die gute Pflege des Gartens durch die Schüler und Schülerinnen trugen zu einer reichhaltigen Ernte bei, sodass die NKBO den Entschluss fasste, in einem Drei-Gang-Menü die im Garten gewachsenen Kürbisse zu verarbeiten und den Lehrern und Lehrerinnen zu kredenzen. Korrespondierend boten die angehenden Beiköche Getränke aus nachhaltiger Produktion an, darunter auch zahlreiche faire Köstlichkeiten.
Die Idee des Erntedankfestes geht wahrscheinlich auf vorchristliche Religionen zurück. Schon im Judentum und in römischen Religionen feierte man im Herbst die lebensnotwendigen, reichen Gaben der Erde. Das bei uns verbreitete Erntedankfest geht vermutlich auf römisches Brauchtum zurück und wird seit dem 3. Jahrhundert nach Christi Geburt gefeiert.
Erntedank in den christlichen Kirchen
In der evangelischen Kirche feiert man Erntedank am ersten Sonntag nach Michaelis (29. September). In der katholischen Kirche gibt es keinen festgelegten Termin, meistens ist es aber der erste Sonntag im Oktober.
Körbe mit Früchten oder eine Erntekrone werden an den Altar gebracht. Die Krone ist aus Ähren geflochten und mit Feldfrüchten geschmückt. Im Gottesdienst wird Gott für die gute Ernte gedankt.
Auch die Schüler und Schülerinnen des bklm hatten einen Tisch mit Früchten aus Gärten und von Feldern vor den Lehrerzimmern dekoriert. Da das bklm Fairtrade-School ist, gehörten auch faire Bananen, Kaffee- und Kakaobohnen zu den Erntegaben. Die NKU und die NRU hatten im RU eine Stellwand mit Hintergrundinformationen zum Erntedankfest vorbereitet. Die Azubis informierten auch über Lebensmittelverschwendung und Produktionsbedingungen von Lebensmitteln.
In manchen Gemeinden werden Erntefeste mit Festessen und Tanz gefeiert, in ländlichen Gegenden gibt es Jahrmärkte und es ist Brauch Strohpuppen auf dem Feld zu verbrennen.
Erntedank früher und andernorts
Die Erntefeste sind in früheren Jahrhunderten durch die Gutsherren entstanden, die alle Mägde und Knechte, zum Beispiel mit Erntebier und einem festlichen Essen bewirteten.
In Schottland gibt es übrigens heute noch zum Erntedankfest die Ernte-Suppe Hotch-Potch. Eine Suppe aus frischem Fleisch und den besten Gartengemüsen. Sie ist eine Spezialität und gilt als besonders heilkräftig.
In einigen Landstrichen wird aus den letzten Strohgarben eine Erntepuppe hergestellt, die als Opfergabe auf dem Feld bleibt. Anderswo wird die Erntepuppe zum Fest mitgenommen. Heute sieht man noch manchmal solche Puppen auf dem Feld. Die sind dann meistens aus Strohballen gefertigt.
So unterschiedlich das Brauchtum in den verschiedenen Regionen und Ländern auch ist, eines ist überall gleich …
Am Erntedankfest bedanken sich die Menschen bei Gott für die Erde und ihre Früchte und für die Fülle an Früchten und Nahrungsmitteln, die es bei uns gibt.
Am Freitag wurden die Früchte und Nahrungsmittel abgeholt, um sie am Sonntag nach dem Gottesdienst in der evangelischen Gemeinde in Stadtlohn an bedürftige Familien zu verteilen.
Die Lehrer und Lehrerinnen lobten nicht nur das Engagement der NKBO, sondern auch das leckere Essen, das sich einige Kollegen und Kolleginnen auch für die Familie daheim einpacken ließen