Presseberichte
Nachwuchs an Herd, Tisch und Rezeption kämpft um Punkte
Wettbewerb der Gastronomie: Kreis Borken ist gut vertreten
Kreis Borken: Lecker bekochen lassen, das Essen appetitlich angerichtet serviert bekommen – und das gerne in einem Ambiente, bei dem die Gläser funkeln und Kerzen einen festlich gedeckten Tisch erleuchten<. Wer in diesem Tagen eines der zahlreichen Restaurants in der Region besucht, der will am liebsten so etwas geboten bekommen.
Ein gutes Duzend Nachwuchskräfte aus Küche, Restaurant- und Hotelgewerbe aus der region bemüht sich derzeit nicht nur darum, ihren Gästen genau das zu bieten, sondern „legt noch eine Schippe drauf“. Sie üben derzeit dafür, ein festliches Vier-Gänge-Menü für ganz besonders kritische „Gäste“ zu zaubern – ihre Ausbilder, Köche, Restaurant- und Hotelchefs aus der Region. Anfang Februar steht für 24 Azubis der drei Berufe aus dem Münsterland der Kochwettbewerb „Hupfer Münsterlandgabel“ an. Am Wettbewerb können Auszubildende des dritten Lehrjahres teilnehmen. Es findet im „Haus Waldfrieden“ in Dülmen statt. Mehr als die Hälfte der Teilnehmer kommt aus dem Kreis Borken.
„Wer diesen Wettbewerb gewinnt, kann sich seinen Job aussuchen.“
Klagen über den zusätzlichen Termin und die zusätzliche Arbeit hört man von den Teilnehmern beim Pressetermin im Sportschloss Velen nicht. „Wer diesen Wettbewerb gewinnt, der kann sich seinen Job aussuchen“, sagt Wilhelm Schnieders, erster Vorsitzender des 350 Mitglieder starken Köcheclubs. Und André Dieker, Pressesprecher des Clubs, betont: „Das ist hier ja auch die Elite einer Jahrgangs.“
Beim Wettbewerb haben die Teilnehmer sieben Stunden Zeit, ein Vier-Gänge-Menü zu zaubern. Die Köche bekommen einen Warenkorb hingestellt, aus dem sie die Leckereien zubereiten. Für die Hotel- und Restaurantfachleite heißt es dann, ein schönes Umfeld zu schaffen, den Sektempfang zu organisieren, Blumenbuketts heranzuschaffen, den Tisch zu dekorieren, zu tranchieren und flambieren und, und, und…..
„Ich hab‘ mich schon früh mit dem Thema Ernährung befasst. Essen zuzubereiten macht mir einfach Spaß“, sagt Fabian Krumnow, Azubi beim Sportschloss fehlen, warum er den Kochberuf ergriffen hat. Er mag die Kreativität beim Kochen, das „Spiel mit den Aromen“. Dass viele junge Menschen nicht in der Gastronomie arbeiten wollen, kann er ebenso wenig verstehen wie Tim Meckelholt, der Hotelfachmann im Hotel Residenz in Bocholt lernt. „Kein Tag ist wie der andere“, sagt der Azubi im dritten Lehrjahr. Man lerne Gäste aus allen Nationen kennen. „Ich bin echt total begeistert. Auch Angelina Uckert, angehende Restaurantfachfrau vom Parkhotel Wasserburg in Anholt, schätzt ihren Arbeitsplatz in der Gastronomie. Man bekomme viele positive Rückmeldungen und es mache Spaß, die Gäste zu begeistern. Dass man – wenn auch nicht ständig – am Wochenende arbeiten muss, finden alle drei nicht weiter schlimm. Viele ihrer Alterskollegen in anderen Berufen müssten das auch. Und freie Tage in der Woche seien schließlich auch nicht schlecht. „Einen Vorteil gegenüber anderen Berufen habe man ja zudem noch“, sagt Fabian Krumnow. „Ich wollte immer was von der Welt sehen. Das geht in unserer Branche einfach am besten.“
Münsterlandzeitung 21.12.2016