Presseberichte
Die Berufe der Gastronomie und 100 weitere Berufe stellen sich auf der BOMAH vor
Duale Ausbildung im gastronomischen Bereich am Berufskolleg Lise Meitner
Berufe präsentieren sich bei der BOMAH 2016 am 23. und 14. September
Kreis Borken / Ahaus. Arbeiten, wenn andere feiern und Spaß haben – für diese fünf jungen Menschen trifft das zu: Stefan Henkel (21) und Annika Fischer (18) sind in der Ausbildung zum Koch, Hanifa Acar (19) und Eileen Weibring (20) werden Restaurantfachfrauen und Christoph Wensing (24) ist angehender Hotelfachmann. „Am Anfang war es eine Umstellung. Aber man gewöhnt sich dran“, sagt Annika Fischer. Das klassische Wochenende verschiebe sich eben. Ihnen allen ist eines gemeinsam: Die Freude an der Arbeit im Gastronomie-Bereich bremst das keinesfalls.
Wenn die fünf von ihren Berufen erzählen, merkt man schnell: Sie sind Feuer und Flamme für die Gastronomie. „Das ist wichtig: Man muss es wollen“, sagt Lehrer Helmut Osterholt. „Mit falschen Vorstellungen klappt es nicht.“ Aber wer sich bewusst für die Gastronomie entscheide, dem stehen viele Türen offen: „Die Ausbildung ist ein Sprungbrett“, sagt Christoph Wensing. „Die Möglichkeiten sind groß, sich weiterzuentwickeln.“
Annika Fischer gefällt die Kreativität und Abwechslung, die sie als Köchin hat. „Natürlich haben wir auch viel Stress – aber es macht mir einfach Spaß, ich gehe immer mit einem Lächeln zur Arbeit!“ Das ist auch Stefan Henkel anzumerken: „Jeder Tag ist anders, man lernt viel und kann sehr kreativ sein“, sagt der Ahauser, der im zweiten Lehrjahr ist. Neben dem Kochen und der Warenkunde geht es in der Ausbildung auch um Planungen und Kalkulationen, außerdem um Wirtschaftsthemen. Den schulischen Teil der dualen Ausbildung in den gastronomischen Berufen übernimmt das Berufskolleg Lise Meitner in Ahaus. Etwa 50 Köche sind dort in den drei Jahrgängen, in den Serviceberufen sind rund 65 Auszubildende an der Schule. Zugangsvoraussetzung in alle drei Berufe ist meist ein Hauptschulabschluss, es gehe aber mit Praktikum und Probearbeiten auch ohne.
Eileen Weibring ist per Zufall in die Branche geraten. Das Probearbeiten machte ihr so viel Spaß, dass sie die Ausbildung zur Restaurantfachfrau begann. Hanifa Acar kannte den Beruf durch ihre Eltern: „Mir gefällt gut, dass ich mit vielen Menschen zu tun habe. Unsere Arbeit ist immer interessant“, sagt die 19-Jährige. Die ersten Kontakte in den Beruf hatte auch Christoph Wensing über die Familie. Dann hat er sich für die Ausbildung zum Hotelfachmann entschieden: „Ich habe da mehr Möglichkeiten auch international an Urlaubsorten zu arbeiten“, sagt er. Was wichtig ist für den Beruf? „Ein ordentliches Erscheinungsbild, ein vernünftiges Auftreten und ein guter Umgang mit den Gästen.“ Das nötige Selbstbewusstsein entwickele sich schon. Das unterstreicht auch Lehrerin Heike Müther: „Man merkt schon, dass die Auszubildenden im dritten Lehrjahr präsenter und selbstsicherer sind.“ Ein schnelles Auffassungsvermögen und Lernbereitschaft seien ebenfalls wichtig. „Man muss die Arbeit sehen“, hebt Müther hervor. „Gerade im Restaurant muss man immer links und rechts gucken und aufmerksam sein.“
Die Restaurant- und Hotelfachleute haben in den ersten beiden Jahren gemeinsam Unterricht, im dritten vertiefen sie ihr jeweiliges Fachgebiet – die Hotelfachleute befassen sich beispielsweise mit Veranstaltungsplanung. Während der Ausbildung können die jungen Leute auch weitere Abschlüsse erwerben, die Fachoberschulreife beispielsweise ohne Prüfung, aber auch höhere Bildungsabschlüsse. Dabei eröffnen sich nach allen drei Ausbildungen gute Zukunftsperspektiven, betont Schulleiterin Michaele Grote: „Die duale Ausbildung steht bei uns unter dem Motto ‚Karriere ohne Abitur‘ – damit ist eine fundierte Grundlage gelegt, um sich weiterzubilden und aufzusteigen.“ So könne man sich etwa auf der Hotelfachschule weiterbilden, im Ausland Erfahrungen sammeln oder sich mit dem eigenen Betrieb selbstständig machen. Müther betont: „Die gut ausgebildeten Leute werden echt gebraucht – wer unterwegs ist merkt selbst, dass Aushilfen eben nicht das Fachwissen haben.“
Berufsorientierungsmesse BOMAH am 13. und 14. September in Ahaus
– Allgemeine Informationen –
Nach der Schulzeit stehen Schülerinnen und Schüler vor einer wichtigen Entscheidung: Studium, Beruf oder eine schulische Ausblidung? Zum inzwischen 20. Mal bietet die Berufsorientierungsmesse (BOMAH) in Ahaus Hilfe bei dieser Frage an. Am Mittwoch, 14. September, und erneut auch am Vorabend, 13. September, ist die Messe auf dem Gelände der drei Berufskollegs in Trägerschaft des Kreises Borken geöffnet.
Zahlreiche Unternehmen, Innungen, Hochschulen, Kammern und die Agentur für Arbeit sind auf der Messe, die gemeinsam vom Berufskolleg für Technik, vom Berufskolleg Lise Meitner und vom Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung organisiert wird, vertreten. Rund 100 Ausbildungsberufe werden dort vorgestellt. Die Organisatoren rechnen mit 4000 Jugendlichen und vielen Eltern und anderen Interessierten. „Wir sind seit vielen Jahren ein wichtiger Baustein beim Übergang von Schule zum Beruf“, sagt Reinhard Wehmschulte, Leiter des Berufskollegs Wirtschaft und Verwaltung. Die Schirmherrschaft über die BOMAH hat Landrat Dr. Kai Zwicker übernommen.
Bewährt hat sich der geänderte Ablauf der Messe: Der Messetag am Mittwoch, 14. September, beginnt wie gewohnt um 8 Uhr, endet aber bereits um 13 Uhr. Zusätzlich ist die BOMAH bereits am Vortag, Dienstag, 13. September, von 17 bis 20 Uhr geöffnet. „Damit ermöglichen wir auch älteren Schülerinnen und Schülern, berufstätigen Eltern und anderen Interessierten, die tagsüber keine Zeit haben, die Messe zu besuchen“, sagt Ulrich Kipp, Leiter des Berufskollegs für Technik.
Mit rund 70 Ausstellern sei das Angebot gewohnt breit gefächert, aber auch die Kapazitätsgrenze der Messe erreicht, sagt Michaele Grote, Leiterin des Berufskollegs Lise Meitner. „Die Aussteller bilden ab, welche beruflichen Perspektiven es im Westmünsterland gibt.“ So präsentieren sich Firmen aus dem handwerklichen, technischen, sozialen sowie kaufmännischen Bereich neben Hochschulen, Behörden und Institutionen. Auch die drei Berufskollegs selbst geben einen Einblick in ihre vielfältigen Bildungsangebote.
Zur Berufsorientierungsmesse gibt es wieder die passende „BOMAH“-App, als Ergänzung zum bewährten Orientierungs-Flyer. Damit können Besucherinnen und Besucher übers Handy Lagepläne abrufen und gezielt nach Firmen, Berufen und Angeboten suchen. Rechtzeitig vor der Messe kann die „BOMAH“-App beispielsweise über die Schul-Internetseiten oder mithilfe des Flyers heruntergeladen werden.
Der Eintritt zur Berufsorientierungsmesse BOMAH ist frei. Eine Anmeldung ist – mit Ausnahme der Schulen – nicht erforderlich.