Presseberichte
Multisensorische Erlebnisse für Kinder mit Behinderung
Alle Sinne ansprechen
„Was ist denn eigentlich multisensorisch?“, diese Frage stellten wir uns, die Klasse der SHU1 des Berufskollegs Lise-Meitner recht schnell, als man uns zu Anfang des Jahres die Aufgabe gab, einen multisensorischen Tag vorzubereiten, die Teil der Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin/ zum Heilerziehungspfleger ist.
Wir kamen zu dem Schluss, das multisensorisch kurzum „mit allen Sinnen bedeutet“ und so fingen wir an zu überlegen, welche Sinne wir, wie am besten anregen wollten, in welchem Rahmen die Veranstaltung stattfinden sollte und welche Personengruppen, also ältere Menschen oder Kinder mit einer Behinderung eingeladen werden sollten.
Zudem musste das Ganze auch finanziert und Sponsoren gesucht werden. Eine ganz schöne Herausforderung die uns an manchen Punkten auch ein wenig an unsere Grenzen der Souveränität brachten…
Es gab viel zu organisieren
Ein paar Wochen später stand der Plan im Groben. Unser multisensorischer Tag sollte am Freitag vor den Osterferien auf dem Ferienhof Eilers in Ahaus-Wüllen stattfinden. Hier überlegten wir uns, verschiedene Stationen aufzubauen, wie Fühlkisten mit typischen Bauernhof-Inhalten, z.B. Hühnereier, Stroh, Hufeisen etc., eine Station an der „Memory geangelt“ wurde, das heißt immer zwei gleiche Symbole galt es zu erangeln, passend zu Ostern konnten Eier bemalt werden, sowie ein Parcours mit Go-Karts „erfahren“ werden. Zur Stärkung wollten wir grillen und zum Abschluss auf selbst gebastelten Musikinstrumenten am Lagerfeuer singen und Marshmallows grillen.
In den nächsten Wochen beschäftigten wir uns nun mit dem Basteln der Utensilien für die Stationen, Medaillen wurden angefertigt, die auch zugleich Namensschilder waren und des Weiteren wurden organisatorischen Dinge, wie die Spendensuche angegangen.
Wir hatten uns dazu entschieden, die Kinder einer Wohngruppe des Wittekindhofes einzuladen, die unsere persönliche Einladung an einem Freitagnachmittag fröhlich und voller Erwartungen dankend annahmen.
Tolle Stationen begeisterten
Am großen Tag war alles geplant und das einzige was leider nicht mittspielte wie erhofft, war das Wetter. So hieß es, nachdem wir uns um 11 Uhr auf dem Hof Eilers versammelt hatten, um alles aufzubauen, immer wieder Daumen drücken, nachdem uns der April an diesem Tag mit ein wenig Regen, vielen Wolken und sogar noch ein paar Schneeflocken ganz schön auf Trapp hielt!!!! Doch pünktlich um 14 Uhr mit Ankunft des Busses und den Kindern fing die Sonne an zu scheinen und so konnte unserem geplanten Tagesablauf nichts mehr im Wege stehen.
Zu Beginn wurden alle begrüßt und wir stellten uns mit Hilfe eines Kennenlernspiels vor. Da wir vorab schon die Paten für die jeweiligen Kinder festgelegt hatten, schwärmten nun die Pärchen in alle Richtungen aus, um sich erstmal einen Überblick zu verschaffen. Jede einzelne Station wurde sofort unterschiedlich angenommen und auch die Getränke und Kekse blieben nicht lange unberührt. Die Stunden vergingen wie im Fluge und so hatten nicht nur die Kinder, wir Studierenden, nein auch die Lehrer, die uns besuchen kamen, sehr viel Freude.
Die Kälte machte sich allmählich bemerkbar und so freute sich jeder auf ein warmes Würstchen vom Grill und später auf ein gemütliches Plätzchen am Lagerfeuer, an dem wir zum Abschluss noch sangen und Marshmallows am Stock grillten. Ein purer Genuss und eine große Sauerei, wie wir alle feststellen mussten…
Erschöpft und sehr zufrieden gingen wir alle in die Ferien
Dann war auch schon die Zeit gekommen und wir verabschiedeten die Kinder mit je einer kleinen Geschenktüte und bedankten uns sehr für den schönen Tag!
Und das war er wirklich! Wir waren erschöpft und zufrieden, dass wir nach so einer langen
Planung nun alles so erfolgreich absolvieren konnten und den Kindern den Tag versüßt zu haben. Der schönste Dank war es zu sehen, dass sie gar nicht nach Hause wollten und mit uns, doch eher fremden Personen, ganz offen und vertrauensvoll umgegangen sind.
Wir bedanken uns sehr bei dem Ferienhof Eilers, der uns dabei half, alle unsere Vorstellungen umsetzen zu können, bei den Lehrern die uns mit Rat und Tat zur Seite gestanden haben, bei der Volksbank in Alstätte, den Stadtwerken Ahaus sowie dem DM-Markt in Ahaus für die Spenden, ohne die wir unseren multisensorischen Tag niemals so schön hätten gestalten können.
Julia Funk, SHU1, Fachschule für Heilerziehungspflege