Presseberichte
Knigge-Seminar in der Internationalen Klasse
Knigge-Seminar am Berufskolleg Lise-Meitner in Ahaus
„Viele Leute haben ein schlechtes Benehmen, aber ihr könnt es besser machen“.
Frau Schulze Kalthoff ist Lehrerin am Berufskolleg Lise-Meitner in Ahaus, wo sie eine IFK, eine Internationale Förderklasse unterrichtet. Sie hatte die Idee, ein Knigge-Seminar für diese Klasse mithilfe der LAG zu fördern.
Die internationale Klasse besuchen Seiteneinsteiger mit unterschiedlichem Hintergrund. Die Schüler sind Geflüchtete, oder Migranten aus dem EU-Ausland. Das wichtigste Ziel ist die Vermittlung der deutschen Sprache, da sie der Schlüssel zur Integration ist. Die Schulpflicht endet für die Schüler, wie für alle in Deutschland mit der Vollendung des 18. Lebensjahres. Da die Schüler zwischen 16 und 18 Jahre alt sind, müssen sie die Schule bald verlassen.
Frau Schulze Kalthoff möchte, dass sie zuvor im Knigge-Seminar die wichtigsten Verhaltensregeln in Situationen wie einem Vorstellungsgespräch oder einem Praktikum kennen lernen.
Als ich die Klasse betrete, sitzt mir eine lebendige Schülerschaft gegenüber, die mich freundlich empfängt und wissen möchte, warum ich hier bin. Die Dozentin, Frau Hüls, ist Heilpraktikerin für Psychotherapie und hat Fort- und Weiterbildungen im Bereich Hypnose, Resilienz und Business-Knigge absolviert und gibt regelmäßig Vorträge zu diesen Themen. Sie hat eine sehr freundliche und dynamische Art und reißt die Schüler direkt mit. Zuerst spricht sie Basics an, wie Pünktlichkeit, in welche Hand niest man oder Bitte und Danke. Ihre Präsentation ist mit Bildern versehen, welche die Bespiele sehr gut verdeutlichen. Am besten gefällt mir, dass Frau Hüls keinen trockenen Vortrag hält, sondern die Benimmregeln, welche sie erklärt, direkt mit Übungen verbindet.
Zunächst üben wir richtig zu stehen, um zu sehen, wie man dabei selbstbewusst wirkt. Ebenfalls Laufen muss geübt sein und natürlich Hände schütteln. Ich staune, mit was für einer Begeisterungsfähigkeit Frau Hüls die Übungen durchführt. Dabei wird nicht nur geschaut, wie man es richtig macht, sondern auch welche Art vom Stehen, Gehen oder Hände schütteln falsch sind und warum.
Mir gefällt diese Art des Vortrags sehr gut und ich habe das Gefühl, dass so viel bei den Schülern haften bleibt. Wenn es passt, findet sie positive und negative Beispiele direkt bei den Schülern. Die Mütze eines Schülers verwendet sie als Beispiel dafür, dass dies in einem Vorstellungsgespräch nicht in Ordnung wäre. Die Schüler sind beim Vortrag sehr aufmerksam und hören zu, wenn sie eine Frage haben, melden sie sich und insgesamt ist es eine respektvolle Atmosphäre.
Ich fühle mich sehr wohl während des Vortrages und als ich mich verabschiede, stelle ich fest, dass ich selbst viel gelernt habe, zum Beispiel, dass es unhöflich ist, so zu sitzen, dass das Gegenüber die Fußsohle sieht.