Presseberichte

Dabei wurde deutlich, welche wichtige Rolle die Bildungseinrichtung spielt.

Von Christian Bödding

Seit der Gründung 1968 ist viel passiert am Berufskolleg Lise Meitner am Lönsweg in Ahaus.

Wie viel, das lässt sich am Donnerstagvormittag in einer fast 80-seitigen Festschrift nachlesen. Das Berufskolleg feiert sich und seine Arbeit mit einem Jubiläumstag, der Teil der Projektwoche ist.

Alles, was Rang und Namen hat, äußert sich in der Broschüre. So sagt Landrat Dr. Kai Zwicker: „Für den Kreis Borken war und ist die Trägerschaft für das Berufskolleg Lise Meitner nie lästige Verpflichtung, sondern stets willkommene Herausforderung.“ Für Bürgermeisterin Karola Voß leistet das Berufskolleg einen Beitrag dazu, dass das Westmünsterland die gut ausgebildeten Fachkräfte hat, auf die die Region so dringend angewiesen ist. Im Gespräch mit der Münsterland Zeitung – eine kurze Unterbrechung des Festtagstrubels – sagt Schulleiterin Michaele Grote, was ihr in Sachen Berufskolleg wichtig ist. „Wir haben einen Leitsatz: Beruf und Bildung kreativ und kompetent, lernen und leben miteinander. Es geht nicht allein darum, die Ausbildung zu sichern und den Arbeitsmarkt mit Fachkräften zu versorgen. Es geht auch um kreatives und kompetentes Lernen und Leben. Der Mensch steht im Mittelpunkt, bei allen Berufen, die wir haben.“ Das sind eine ganze Menge. Auch wenn manche Berufsausbildungen nicht mehr angeboten werden – neue, andere Bildungsangebote sind hinzugekommen.

„Vordergrund. Heute liegt der Schwerpunkt im Bereich Sozial- und Gesundheitswesen“, sagt die Schulleiterin. Gerade einmal vier Auszubildende aus dem Kreis Borken zeigten im letzten Schuljahr Interesse an einer Floristen-Ausbildung. „Dafür kann man keine Klasse aufrechterhalten.“ Die Azubis besuchen die Schule in Münster.

Am Berufskolleg zeigten die gut 70 Lehrer (Voll- und Teilzeit) und die insgesamt 1200 Schüler am Donnerstag, was sie mit der Schule verbindet.

Der Tag begann mit einem Sponsorenlauf, es schlossen sich der „Markt der Möglichkeiten“, die Aufführung des Musicals „Lise Meitner“ und am Nachmittag der Jubiläums-Festakt in der Aula an.

Früher standen die Bereiche Landwirtschaft, Hauswirtschaft und der allgemein gewerbliche Bereich im

Der Markt der Möglichkeiten bot von 11 bis 14 Uhr einen Einblick in die Berufsfelder. Friseure im dritten Ausbildungsjahr zeigten zum Beispiel, wie sich die Haarmode in den vergangenen 50 Jahren entwickelt hat. Friseur, das sei ein Beruf, an dem auch junge Männer zunehmend wieder Interesse zeigen würden, sagte Lisa Maria Uepping. „Vor allem mit Blick auf den Barber Shop, Bärte und Herrenschnitte.“ Die Auszubildende hat in ihrer Klasse festgestellt: „Die Herren schneiden nicht schlecht, da können sich die Mädels zum Teil eine Scheibe abschneiden.“

Ein paar räume weiter bereitet Hermann-Josef Döink, Fachlehrer für Köche, mit internationalen Schülern ein Barbecue für 80 Personen vor. Einer der Koch-Azubis ist Abi Hussen aus Bangladesch. „Später möchte ich mein eigenes Restaurant haben“, sagte der 24 Jahre alte Flüchtling, der seit drei Jahren in Deutschland lebt. Wer wollte, konnte am Donnerstag mit ihm und vielen weiteren Schülern ins Gespräch kommen. Am heutigen Freitag ist das Jubiläum schon wieder Geschichte. Michaele

Grote: „Die Schüler werden in den Projektgruppen die Arbeit in der Woche evaluieren. Wir werden dann alles wieder so herrichten, dass es am Montag ganz normal weitergehen kann.“

Münsterland Zeitung 21.09.2018 siehe auch Fotostrecke MZ

In kursiver Schrift sind Originalzitate ergänzt.